28.03.2013 | Beitrag | Marktplätze & Portale

Rakuten.de – Die große Shopping-Mall im Internet

„Mein Traum ist es, dass auch im Internetzeitalter kleine und lokale Händler überleben und gedeihen können.“ Getreu dieser Aussage des Konzernchefs Hiroshi Mikitani, bietet das japanische Unternehmen Rakuten Händlern die Möglichkeit, erste Schritte in der Welt des Online-Handels zu machen. In Deutschland übernahm die international tätige Rakuten Gruppe dazu im Jahr 2011 den Marktplatz Tradoria. Auf rakuten.de können Händler nun sowohl eigene Online-Shops betreiben als auch ihre Artikel über den Rakuten-Marktplatz verkaufen.

Neben der Förderung lokaler Händler ist es erklärtes Ziel von Rakuten, zur Nummer 1 im weltweiten E-Commerce zu werden. Auch wenn das Unternehmen in Deutschland – im Vergleich zu Wettbewerbern wie Amazon oder eBay – noch relativ unbekannt ist, erwirtschaftet es international beeindruckende Umsätze. Für das Jahr 2012 wurde unlängst ein Umsatz von 4,74 Milliarden Dollar bekanntgegeben. In Deutschland sind aktuell rund 6.400 Händler unter Vertrag, die mehr als 14 Millionen Produkte anbieten.

Die Lösung von Rakuten eignet sich für E-Commerce-Einsteiger, als zusätzlicher Vertriebskanal für bestehende Online-Shops sowie als Multi-Channel-Option für den stationären Einzelhandel. Sowohl der Verkauf der Ware als auch die Präsenz der jeweiligen Händler wird von Rakuten unterstützt. Rakuten übernimmt einen Großteil der administrativen Aufgaben und des Risikos für die Händler und ist verantwortlich für technisch aufwendige und sicherheitsrelevante Prozesse bis hin zur Kundenkommunikation während des Bestellprozesses, wie etwa dem Versand von Bestätigungs-E-Mails.

„Software as a Service“ soll den Händlern Arbeit abnehmen

Rakuten funktioniert als „Software as a Service“, was bedeutet, dass die Shop-Software vom Rakuten-Team betrieben und regelmäßig weiterentwickelt wird. Der Händler kann den Online-Shop ohne weitere Installation auf dem PC webbasiert nutzen und arbeitet mit einer Shop-Lösung, die auf dem neusten Stand aktueller Entwicklungen im E-Commerce ist. Auch das Einspielen von Software-Aktualisierungen für den Händler entfällt und Rakuten übernimmt EDV-relevante Vorgänge, wie beispielsweise die Datensicherung. Gleichzeitig sorgt Rakuten für Rechtssicherheit im E-Commerce, denn AGB und weitere relevante Dokumente werden kontinuierlich an die geltenden Vorschriften angepasst.

Die Einrichtungspauschale beträgt einmalig 49 Euro und monatlich wird eine Grundgebühr von 39 Euro fällig. Die Verkaufsgebühr pro Artikel richtet sich nach der Produktkategorie und beträgt entweder fünf Prozent (z. B. für Computer & Software oder Haushaltsgeräte) oder neun Prozent. Weitere Gebühren können etwa für Stornierungen durch den Händler oder die Beteiligung an den sogenannten „Rakuten Superpunkten“ anfallen. Hier wird den Kunden für jeden Einkauf wird eine bestimmte Anzahl an Superpunkten gutgeschrieben, durch die sich die Kosten bei einer erneuten Bestellung reduzieren.

Verkauft wird in den individuellen Shops der Händler und auf dem Rakuten Marktplatz

Bei Rakuten gibt es für Händler sozusagen zwei Schaufenster. Das eine ist der individuelle Shop eines Händlers, das andere der Rakuten Marktplatz. Im Gegensatz zu anderen Marktplätzen wie etwa Amazon, haben die Händler bei Rakuten die Möglichkeit, ihre Shops individuell zu gestalten und an das Corporate Design ihres Unternehmens beziehungsweise Ladengeschäfts anzupassen. Hierzu können sie verschiedene Shop-Elemente nach ihrem Wunsch anordnen und optisch gestalten. Hierdurch entsteht ein individuelles Erscheinungsbild für jeden Online-Shop. Darüber hinaus erhält jeder Shop eine eigene URL (shopname.rakuten-shop.de). Konsistenz wird durch die Rakuten Navigationsleiste am oberen Ende der Seiten geschaffen. Sie enthält bei jedem Shop die gleichen Informationen und ermöglicht unter anderem die Suche nach Produkten in dem gewählten Online-Shop sowie auf dem gesamten Rakuten Marktplatz.

Der Marktplatz von Rakuten befindet sich auf der Startseite unter der URL rakuten.de. Hier wird das gesamte Sortiment der Rakuten-Händler, das sich in den individuellen Shops befindet, präsentiert. Rakuten selbst tritt dort nicht als Händler auf. Die Kunden können in verschiedenen Kategorien wie Mode & Schuhe, Wohnen oder Heim & Garten stöbern oder gezielt die Suchfunktion zum Finden von Produkten nutzen. Darüber hinaus werden auf der Startseite besondere Aktionen z. B. Oster-Shopping präsentiert. Mit einem Benutzerkonto können die Kunden bei allen Rakuten-Händlern bestellen. Eine zusätzliche Klammer zwischen den Händlern wird durch die Rakuten Superpunkte geschaffen.

Trusted Shops Siegel sorgt für Vertrauen, Rakuten Checkout ermöglicht professionelle Bestellungsabwicklung

Der Rakuten Marktplatz ist seit dem Jahr 2008 mit dem Gütesiegel von Trusted Shops ausgezeichnet, das nach einer Prüfung an vertrauenswürdige Online-Shops vergeben wird. Zusätzlich zu dem Siegel können Kundenbewertungen angezeigt werden. Von den Kunden wird die Leistung der Rakuten-Händler durchschnittlich mit 4,39 von fünf möglichen Sternen bewertet. Auch die individuellen Shops der Händler können mit dem Trusted Shops Siegel zertifiziert werden und so das Vertrauen der Kunden in die Bestellung bei ihnen erhöhen. Darüber hinaus wurde der Bestellprozess vom TÜV Saarland geprüft.

Im Sommer 2011 wurde der sogenannte „Rakuten Checkout“ gelauncht. Dieser beinhaltet zehn verschiedene Zahlungsverfahren, darunter Rechnung, PayPal und Lastschrift. Diese Zahlungsoptionen gehören nach einer ECC-Studie zu den bei Online-Käufen beliebtesten Verfahren. Mit den angebotenen Zahlungsverfahren können die Online-Händler daher die Präferenzen der meisten Kunden bedienen. Darüber hinaus können sie dadurch die Anzahl der Kaufabbrüche an dieser Stelle im Bestellvorgang erheblich senken, denn die Studie IZV11 zeigt, dass 23,9 Prozent der Kunden den Kaufvorgang abbrechen, wenn sie ihr bevorzugtes Bezahlverfahren nicht vorfinden. Rakuten übernimmt für die Händler die Zahlungsabwicklung für eine Provision in Höhe von drei Prozent des Gesamtumsatzes einer Bestellung. Weitere Services, wie ein hundertprozentige Auszahlungsgarantie, telefonischer Support sowie Adressverifizierung sind ab 25 Cent pro Bestellung erhältlich.

Bei der Implementierung des Rakuten Checkout in den Online-Shop kann der Händler zwischen zwei verschiedenen Versionen wählen: Inline- oder Standard-Checkout. Bei der Inline-Variante wird der Checkout direkt in die Website integriert, wodurch der Eindruck entsteht, dass der Bezahlprozess direkt beim Online-Händler erfolgt. So wird der Kaufprozess nicht unterbrochen und für die Kunden entsteht ein einheitliches Kauferlebnis. Die Standard-Variante hingegen leitet die Kunden weg vom ursprünglichen Online-Shop und zeigt den Bezahlprozess klar erkennbar als Rakuten Checkout an. Für diese Variante spricht, dass diese Art der Zahlung für Kunden als sicherer wahrgenommen werden könnte. Das System ist ebenfalls TÜV-zertifiziert.

Fazit

Rakuten bietet Händlern umfassende Unterstützung an und arbeitet mit ihnen zusammen am Erfolg der jeweiligen Online-Shops. Im Rahmen der Rakuten Akademie können sie sich – etwa per Webinar – zu E-Commerce-Themen schulen lassen. Gerade für kleine Händler bietet das Online-Portal die Möglichkeit, einen Einstieg in den Online-Verkauf zu finden und sich mit einem individuellen Shop von der Konkurrenz abzugrenzen, aber gleichzeitig auch von der Bekanntheit der Marke Rakuten zu profitieren. Von dem Full-Service-Dienstleister werden den Händlern viele Aufgaben abgenommen, die mit dem Verkauf im Internet einhergehen. Den Kunden der Händler werden sichere und dem aktuellen Stand entsprechende Online-Shops angeboten. Gleichzeitig stellt die Koordination der vielen angemeldeten Händler Rakuten jedoch vor große Herausforderungen. Die Kunden erwarten einen einheitlichen Standard in Hinblick auf Kundenservice, Bestellabwicklung, Lieferung und Qualität der Produkte. Für die Erfüllung dieses Standards muss Rakuten Sorge tragen.

Quellen: